Die Ursprünge unseres Hauses gehen bis ins Jahr 1382 zurück, wie es in einem alten Mauerstein eingemeißelt wurde.
Das steinerne Erdgeschoß wurde erst ein paar Jahrzehnte später - im 15. Jahrhundert – gemauert. Der Fachwerkaufbau stammt aus dem 16. Jahrhundert. Wie aus der Historie hervorgeht waren im 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) die Schweden auch in Marktbreit und die schwedischen Soldaten wurden damals angeblich hier beherbergt.
Im Jahre 1646 heiratete ein gewisser Ernst Sartorius in den damals noch "Groehof" genannten Hof ein und nahm die „Gastgerechtigkeit" (Konzession zum Betrieb eines Gasthauses) eines gegenüberliegenden "Ausspanns" (eine früher übliche Bezeichnung für ein Gasthaus oder eine Schänke an alten Handelsstraßen, das Raum zur Unterbringung von Pferden und Wagen der Reisenden bot) mitsamt dessen Namen "Zum güldenen Löwen" mit.
Das Haus ging später unter diesem Namen in die Stadtgeschichte ein. Ernst Sartorius war ein wirtschaftlich sehr einflussreicher Mann. Neben der Herberge führte er einen Wein- und Getreidehandel und gehörte 1656 zu den Höchstbesteuerten des Ortes.
Nach 1661 betrieb er eine Großschiffahrt mit einigen Schiffen zwischen Marktbreit und Frankfurt. Als Großlieferant im Holländischen Krieg (1672 - 79) blieb er wegen Zahlungsunfähigkeit der kaiserlichen Kasse auf hohen Forderungen sitzen, sein Geschäft brach zusammen. Der Goldene Löwe ging für 1000 Rheinische Thaler an einen Johann Veeth aus Dettelbach, der 1684 die Zollverwaltung in Marktbreit übernahm.
Um 1750 wurde aus dem Gasthof eine "Fürstlich Schwarzenbergische Herberge", was bedeutete, dass für den Fall, dass der Fürst nach Marktbreit kam, ihm dort ein Fürstenzimmer eingerichtet war, dessen Wände mit Gobelins bespannt waren. Auch der bayrische König Ludwig I. nächtigte im Goldenen Löwen.
Erst um 1900 kam man auf den Gedanken, den Putz von den Fassaden zu klopfen und zum Vorschein kam das Fachwerkgebäude, wie man es heute kennt.